Wie viel Englisch beinhaltet Ihr Deutsch wirklich?
Seit bereits 13 Jahren wird am 26. September der Tag der Europäischen Sprachen gefeiert. Die Initiative des Europarates soll die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas stärker ins Bewusstsein der Menschen rufen und Mehrsprachigkeit fördern. EF English Live hat sich zu diesem Aktionstag mit dem Einfluss beschäftigt, den Englisch auf die deutsche Sprache hat und umgekehrt. Hier spalten sich die Gemüter: Die Extreme bewegen sich von Bewahrern der deutschen Sprache, die den Duden für einen „Sprachpanscher“ halten bis zu denen, die fließend und fleißig „Denglisch“ sprechen. „Denglisch“ wird als Kofferwort aus „Deutsch“ und „Englisch“ verwendet, um abwertend den vermehrten Gebrauch von Anglizismen zu beschreiben. Dies geschieht vor allem in der Berufswelt. Dabei kommen Anglizismen in vielen Formen vor:
• Direkte Übernahmen: Dabei kam die „Sache“ selbst erst zu uns, die englische Bezeichnung füllte Wortlücke, die die deutsche Sprache nicht schnell genug überbrückte.
Beispiele: E-Mail und Skateboard
• Innere Entlehnungen: Diese stammen aus dem Englischen, wurden aber wörtlich ins Deutsche übersetzt und sind damit gar nicht mehr als Anglizismen zu erkennen.
Beispiel: Gehirnwäsche (von brainwashing) und Flutlicht (von floodlight)
• Wendungen: Ebenfalls innere Entlehnungen von ganzen Phrasen.
Beispiele: „macht Sinn“ statt „ist sinnvoll“ (von „makes sense) und nicht wirklich von „not really“
• Lehnübertragungen: Das englische Ursprungswort wurde hier nicht wörtlich, sondern in freier Übersetzung ins Deutsche übertragen. Auch bei diesen Wörtern ist der englische Ursprung nicht leicht zu erkennen.
Beispiel: Wolkenkratzer von skyscraper (müsste „Himmelskratzer“ sein) und Pferdeschwanz von pony tail (Ponyschwanz)
• Neue zusätzliche Bedeutung: Deutsche Wörter wurden um die Bedeutung ergänzt, die sie im Englischen haben.
Beispiel: „realisieren“ bedeutet nicht mehr nur „etwas verwirklichen“, „etwas umsetzen“, sondern auch „etwas wahrnehmen“, „bemerken“ (von Englisch „to realise“)
• Scheinentlehnungen: Solche Bezeichnungen, die englisch klingen, im Englischen aber gar nicht vorkommen oder einen andere Bedeutung haben.
Beispiel: Servicepoint oder trampen
Mit Hilfe des folgenden Quiz können Sie herausfinden, wie viel Sie über den gegenseitigen Einfluss von Deutsch und Englisch wissen und ob Ihr eigener Umgang mit Sprache zum vermeintlichen Verfall des Deutschen beiträgt.
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image: Flickr – Istanbul’daki Yunanistan