Seien Sie kein Wortlangweiler – Alternativen für ‘hungry’
Hunger
– Nomen
– ein starker Wunsch oder ein starkes Bedürfnis nach Essen
– Unwohlsein, Schwäche oder Schmerzen, hervorgerufen durch einen längeren Nahrungsmangel
– ein starker Wunsch oder ein starkes Verlangen, z. B. Hunger nach Zuneigung
Die englische Sprache weist überraschend viele Alternativen für das Wort ‘hungry’ auf. Sie beschreiben die verschiedenen Arten von Hunger – von der extremsten Form des Verhungerns bis hin zur puren Lust auf einen kleinen Happen. Manche dieser Wörter und Ausdrücke sind lustig, viele beziehen sich auf die Tierwelt und einige haben Wurzeln, die Sie bestimmt verblüffen werden.
Die Tatsache, dass es so viele Wörter für unterschiedliche Stadien des Hungers gibt, macht unsere Sprache nicht nur reicher, sondern erinnert auch an unsere weniger glückliche Vergangenheit und den Überlebenskampf der Menschheit. Diese Wörter würden gar nicht existieren, wenn wir sie nicht bräuchten, und machen uns klar, dass unsere Vorfahren tatsächlich mit Nahrungsmangel, Armut und sogar Hungersnöten konfrontiert waren.
Auf dieses reichhaltige sprachliche Erbe, das sie uns hinterlassen haben, können wir immer dann zurückgreifen, wenn unser Magen Bedürfnisse anmeldet …
Famished
Dieses Wort können Sie verwenden, wenn Sie sehr großen Hunger haben, sodass Ihr Magen knurrt. Es stammt von den altenglischen Wörtern famisshe und famen ab, die to starve (verhungern) bedeuten. To be famished heißt, extremen Hunger zu leiden, und beschreibt jemanden, der wirklich ausgehungert oder verhungert ist. Wer dieses Wort heutzutage verwendet, ist allerdings höchst selten wirklich so hungrig, dass er dem Tode nahe ist. Es klingt zwar dramatisch, wird aber jeden Tag gesagt, um den ganz normalen, wenn auch großen Hunger zu beschreiben – ein sehr gutes Beispiel für ein englisches Wort, dessen Bedeutung sich im Laufe der Jahre abgeschwächt hat.
I’m Hank Marvin
Diesen Ausdruck für das Hungergefühl werden Sie häufiger in London hören als anderswo, denn er ist ein Beispiel für den Cockney Rhyming Slang. Hank Marvin war der Gitarrist von The Shadows, einer berühmten britischen Band der 1960er Jahre. Er sah genauso aus wie Buddy Holly, spielte eine Fender Stratocaster und verdiente genug Geld in den Pop-Charts, um niemals hungrig sein zu müssen – aber sein Name reimt sich auf ‘starving’, und genau das bedeutet Hank Marvin im Cockney Slang.
Feeling peckish
Sie haben um 8 Uhr gefrühstückt. Jetzt sind Sie auf der Arbeit, und es ist 11 Uhr. Noch keine Mittagszeit, aber Sie sind schon ein wenig hungrig – you’re feeling peckish. Peckish können Sie verwenden, wenn Ihnen der Sinn nicht nach einer ganzen Mahlzeit steht, sondern nach etwas Kleinem, einem Snack oder ‘nibble’. Es stammt von dem deutschen Wort pekken ab, was to jab with the beak bedeutet, also mit dem Schnabel nach etwas hacken wie ein Vogel, der auf der Erde nach einem kleinen Bissen pickt.
Ravenous
Dieses Wort verwenden Sie, wenn Sie extrem hungrig sind, nicht nur peckish. Der Schlüssel zu seiner Bedeutung liegt in den alten lateinischen Wörtern rapīna, was to plunder (plündern) bedeutet, und rapere, was to seize (ergreifen) bedeutet, sowie im Altfranzösischen ravineux. Das englische Verb raven heißt ebenfalls ergreifen. Ravenous können Sie also immer dann einsetzen, wenn Sie so hungrig sind, dass Sie das erstbeste Stück Nahrung, das Sie entdecken, an sich reißen und gierig verschlingen würden.
I could eat a horse!
Wo genau diese Redewendung herkommt, ist unklar, doch sie geht wahrscheinlich darauf zurück, dass der Verzehr von Pferdefleisch in vielen Ländern als Tabu gilt, weil diese Tiere im Allgemeinen sehr geliebt und geschätzt werden. Niemand würde freiwillig ein Pferd essen, nur wenn er von unglaublichem Hunger gequält würde und keine andere Alternative hätte. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich das Pferd aufgrund seiner schieren Größe für einen Ausdruck wie diesen anbot. In diesem Fall würde der Sprecher damit einfach sagen, dass er sehr große Mengen verzehren könnte.
Hungry as a wolf/bear/lion/nanny goat/hunter/schoolboy
In der englischen Sprache gibt es zahlreiche Vergleiche mit ‘hungry as’, und viele haben mit der Tierwelt zu tun. Von all diesen sogenannten Similes scheinen die Verbindungen zu Wölfen, Bären und Löwen die geläufigsten und auch die dauerhaftesten zu sein, da sie schon lange ein Teil unserer Sprache sind. Falls Sie in den 80er Jahren geboren wurden, kennen Sie einen dieser Ausdrücke auf jeden Fall sehr gut! Dieser Riesen-Hit von Duran Duran zeigt uns einen weiteren Weg, über Hunger zu sprechen – nicht über den Hunger nach Essen, sondern den nach Liebe.