Eine Geschichte über Bürojargon und was sie uns über Englisch lehrt


Jeder, der schon einmal in einem Büro gearbeitet hat, hat vermutlich Bürojargon gehört. Schlagwörter, Geschäfts- und Unternehmenssprache, wie Sie es auch nennen mögen, es läuft auf das Gleiche hinaus: Wörter und Ausdrücke, die man in der Unternehmenswelt verwendet, aber die außerhalb der Geschäftsumgebung nicht benutzt oder nicht richtig verstanden werden. Warum verwenden wir Bürojargon? Und wo hat er seinen Ursprung?

Verschiedene Arten von Bürojargon

In jedem Arbeitsbereich scheinen Manager Bürojargon zu lieben. In dem Glauben, dass es auf ihre Mitarbeiter verpflichtend und motivierend wirkt, haben sie einen immensen Wortschatz an scheinbar bedeutungslosen Wörtern hervorgebracht, mit denen sie ihren Mitarbeitern eher ein Gefühl als eine Bedeutung zu vermitteln versuchen.

Heads up!

Let’s think outside the box!

_Let’s go forward together!
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All diese Ausdrücke sollen Mitarbeitern ein positives und energiegeladenes Gefühl geben und sie infolgedessen produktiver machen.

Ganz egal, in welcher Branche Sie auch arbeiten, es existieren heute Wörter und Ausdrücke, die genau diesen Zweck erfüllen, wenn auch die Wörter von Branche zu Branche variieren können. Zum Beispiel:

Marketingjargon

Dies ist eine der ersten Branchen gewesen, die eine Fachsprache eingeführt hat. Im Marketing geht es darum kreativ zu sein – die kreativsten Geister lassen sich die prägnantesten Werbecampagnen einfallen und diese helfen dabei Produkte zu verkaufen. Da es um viel Geld geht, haben Marketing Manager damit begonnen einen Schwerpunkt auf Sprache zu legen, die Kreativität fördert. Gleichzeitig haben sie eine Fachsprache eingeführt, die Mitarbeiter daran erinnern sollte, dass es trotz der Kreativität ihre Arbeit war Kunden Produkte zu verkaufen.

Blue-sky thinking – uneingeschränkt von üblichen Praktiken denken, freidenkerisch

The hard sell – agressive Marketingstrategien, die darauf angelegt sind, Konsumenten dazu zu bringen Produkte sofort zu kaufen

Ideation – die Fähigkeit neue, effektive Ideen hervorzubringen

Thought shower – ob Sie es glauben oder nicht, dieser Begriff wird tatsächlich in der Geschäftswelt verwendet. Das Wort brainstorm wurde früher stattdessen verwendet, aber dies ist die neue bevorzugte Bezeichnung für eine Gruppe von Beschäftigten, die zusammenkommen, um kollektiv Ideen zu sammeln.

Finanzjargon

Die Finanzwelt ist schnelllebig und blüht im Männlichkeitswahn auf. Die Fachsprache, die sich in diesem Sektor entwickelt hat, spiegelt das wider. Herkömmliche Finanzbegriffe wurden im Allgemeinen in der gesamten Geschäftswelt als neue Fachbegriffe eingeführt.

Leverage – ein Finanzbegriff, der bedeutet mit geliehenem Geld zu spekulieren. Leverage wird heutzutage in allen Branchen mit der Bedeutung von ‘ausnutzen’ verwendet. Zum Beispiel, ‘we need to leverage the data’ oder ‘let’s leverage our expertise’.

The bottom line – ein weiterer Finanzbegriff. Er bezieht sich auf den Nettoertrag bzw. die Nettoeinnahmen einer Firma, eine Information, die man üblicherweise in der Fußzeile von Firmenberichten findet. Im heutigen Geschäftsjargon beschreibt bottom line den wichtigsten Teil von etwas. Zum Beispiel, _‘the bottom line is we need to sell more product’.
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Aktuelle Fachbegriffe im Büro

Geschäftssprache entwickelt sich weiter, wie auch die Büroumgebung sich ständig verändert. Unsere Abhängigkeit von Computern und Internet hat die aktuellen Fachbegriffe stark geprägt. Vieles in der heutigen Geschäftssprache, insbesondere im kreativen Bereich, entspringt der Computersprache und Wörtern, die wir mit der Online-Welt in Verbindung bringen.

Take this offline – wenn jemand Sie fragt ‘can we take this offline?’ meint er, ob Sie darüber später oder unter vier Augen sprechen können.

Unplug – bedeutet eine Pause von der ständigen Kommunikation über Twitter, Facebook, E-Mails und das Smartphone zu machen.

Zero cycles – Computer funktionieren auf Basis von Befehlsabläufen. Wenn jemand sagt ‘sorry, I have zero cycles for this’, meint er, dass er keine Zeit dafür hat. Es ist ein weiteres Beispiel für Sprache, die Leute wie Computer klingen lässt.