Lerntipp: Wie Sie Fehler in Ihren Texten entdecken
In früheren Blogs haben wir besprochen, wie man Rechtschreibfehler vermeidet und wie man seine E-Mails überprüft, aber wie kann man sichergehen, dass ein Text keine anderen Fehler enthält? Mit diesen Lerntipps werden Sie Fehler in schriftlichen Arbeiten leichter aufdecken und Probleme einfacher lösen können.
Lassen Sie sich genug Zeit zum Korrekturlesen Ihrer Arbeit. Wie Ihnen jeder große Autor bestätigen wird, ist detailgenaue Sorgfalt einer der Eckpfeiler des guten Schreibens. Beim ersten Verfassen ist es unmöglich, all die verschiedenen Aspekte Ihres Texts gleichermaßen zu berücksichtigen, und Sie werden später immer noch etwas verändern wollen. Darum ist es wichtig, dass Sie ausreichend Zeit für die Überarbeitung haben.
Lassen Sie Ihre Arbeit etwas „ruhen“. Beim Lesen versucht unser Gehirn automatisch, den Sinn der Wörter richtig zu erfassen, auch wenn sie falsch geschrieben oder in der falschen Reihenfolge sind. Darum sind Fehler auch so schwer zu erkennen. Alles, was Sie gerade geschrieben haben, sieht richtig aus, da Sie ja bereits wissen, was Sie sagen wollten. Nehmen Sie Abstand von Ihrem Text und lassen Sie Ihr Gehirn „vergessen“. Wenn Sie dann mit frischem Blick zum Text zurückkehren, werden Sie vieles erkennen, was Ihnen vorher gar nicht aufgefallen ist.
Lesen Sie sich den Text laut vor. Wenn Sie ein auditiver Lerntyp sind (am besten durch Zuhören lernen), werden Sie viele Fehler feststellen, indem Sie darauf achten, wie der Text klingt. Lassen Sie ihn nach Möglichkeit von einem Freund vorlesen, das funktioniert oft noch besser. Sie können auch versuchen, ihn vom Computer vorlesen zu lassen, falls Ihr Rechner über die entsprechende Funktion verfügt.
Kontrollieren Sie bei jedem Durchgang immer nur einen Aspekt. Gleichzeitig auf Wortfolge, Rechtschreibung, Wortschatz, Stil und Zeichensetzung zu achten, ist kaum möglich und viel zu verwirrend. Durch Konzentration auf jeweils eine dieser Komponenten werden Sie mehr entdecken, was Sie verbessern können.
Nehmen Sie sich einen persönlichen „Aktionspunkt“ vor und achten Sie beim letzten Durchlesen Ihres Texts darauf. Ich habe schon früher über persönliche Aktionspunkte gesprochen, doch da sie so wichtig sind, können sie gar nicht oft genug erwähnt werden. Sie entscheiden sich für einen bestimmten Grammatik- oder Wortschatzbereich, auf den Sie sich eine Woche lang besonders konzentrieren. Das kann z. B. ein Aspekt sein, mit dem Sie Schwierigkeiten haben, oder bitten Sie Ihren Lehrer, einen für Sie auszusuchen. Am Ende der Woche, nachdem Sie diesen Aspekt gemeistert haben, können Sie ihn von Ihrer Liste streichen – ein tolles Gefühl!
Scheuen Sie sich nicht davor, um Hilfe zu bitten. Schreiben ist oft eine einsame Angelegenheit, aber das muss nicht sein. Wenn Sie einen Lernpartner oder einen Kollegen haben, mit dem Sie Ihre Arbeit besprechen können, nutzen Sie diese Gelegenheit! Je mehr Augen etwas sehen, desto wahrscheinlicher entdeckt man, was verbesserungsfähig ist.
Seien Sie stolz auf Ihre Arbeit. Das mag offensichtlich klingen, doch wirklich Anteil an dem zu nehmen, was Sie schreiben, ist der wichtigste Schritt überhaupt. Denken Sie darüber nach, wer Ihren Text lesen wird, und versetzen Sie sich in die Lage Ihres Publikums. Wären Sie selbst von der Lektüre beeindruckt? Lautet die Antwort „Ja“, dann haben Sie gute Arbeit geleistet!
image: Pink Sherbet Photography