Wort der Woche: “humour”


Die Briten sind berühmt für ihren „humour“ und lieben Komik jeglicher Art von „satire“ bis „stand-up“. Doch was bedeuten all diese Wörter? Und welche Art von Humor mögen Sie?

„Wry humour“ ist etwas, das uns einfach zum Lächeln bringt. Man verwendet z. B. den Ausdruck „he gave a wry smile“. „Sardonic humour“ ist gemein oder sogar bösartig, „self-deprecating humour“ heißt, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, bevor jemand anders dazu kommt.

Die Briten sind auch berühmt für ihren Gebrauch von „irony“. Das Wort Ironie stammt aus dem Griechischen und besteht darin, das Gegenteil von dem zu sagen, was man meint, wodurch Komik entsteht. Wortspiele sind ein bedeutendes Element der Ironie. „Satirical humour“ ist eine Form des Humors, der oft Ironie verwendet und etwas oder jemanden ins Lächerliche zieht. Satire kommt oft im politischen Kabarett zum Einsatz und ist in diktatorischen Staatsformen häufig eine Art der Auflehnung. In schwierigen Situationen, z. B. in Russland oder Polen, haben die Unterdrückten durch Satire oft eine Ausdrucksmöglichkeit gefunden.

Die Briten mögen auch „witty humour“, der den Verbindungen zwischen unterschiedlichen Konzepten nachgeht und mit diesen spielt. Er beleuchtet Widersprüche und kann ziemlich surreal sein wie bei Monty Python. Eine Person mit einem sehr trockenen und geistreichen Humor wird manchmal als „laconic“ bezeichnet – auch dieses Wort geht auf die Griechen zurück, die Theater und Komödie als Form der Darstellung zu großen Teilen erfunden haben.

Die Franzosen sind berühmt für ihre „farces“ – in diesen Darbietungen geht es häufig um sehr überspannte, unwahrscheinliche Situationen wie beispielsweise Personenverwechslungen. Die Handlung ist oft sehr schnell und schwer nachvollziehbar. Auch in Japan, z. B. im Nō-Theater, sind Farcen beliebt.

„Slapstick“ oder körperliche Komik kann ebenfalls ein Aspekt der Farce sein. Frühe amerikanische Schwarzweiß-Komödien mit Charlie Chaplin, Buster Keaton und Laurel und Hardy (Dick und Doof) sind Paradebeispiele für diese Art der Komik.

Auch moderne Comedy-Charaktere wie Mr. Bean, eine Figur des britischen Schauspielers Rowan Atkinson, bedienen sich beim Slapstick. Diese Art der Komik, die sich weltweiter Beliebtheit erfreut, funktioniert weniger über das Gesprochene und mehr über das Visuelle. Das deutsche Wort „schadenfreude“, das auch im Englischen verwendet, dort aber klein geschrieben wird, erklärt einen weiteren Grund für diese Beliebtheit. In vielen Situationskomödien tappt der Held ein ums andere Mal ins Unglück, ohne Aussicht auf Besserung seiner Lage – und der Zuschauer lacht sich ins Fäustchen.

Wer Menschen zum Lachen bringen will, kann es mit Kontroverse, Verständnis, Beobachtung oder Widerspruch versuchen, doch was der eine lustig findet, kann für den anderen sogar ärgerlich sein. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten des Humors sind komplex. Selbst die Rechtschreibung ist verwirrend: im amerikanischen Englisch „humor“, im britischen Englisch „humour“. Welche Art der Komik Sie auch bevorzugen, ich hoffe jedenfalls, dass Sie „lol“!

image: Francisco Osorio