Leben im Ausland: Ländliche Entdeckungstour in England
Das Leben im Ausland bzw. in einer großen Stadt ist immer unterhaltsam – langweilig wird es inmitten der Hektik von Autos, Zügen und Bussen, die Massen von Menschen zur Arbeit und zurück bringen, oder beim Flanieren auf der Straße vorbei an Händlern, Schaufenstern, Straßenkünstlern und Restaurants, die Gerichte aus aller Welt darbieten, nur höchst selten. Oft sind es die Großstädte, die ein Land definieren.
Eine Beschreibung, die mich immer fasziniert hat, ist: “London is the heart of England”. Ich beschloss, herauszufinden, ob der Rest des Körpers diesem Herzen auch nur im Entferntesten ähnelt.
Mein Vorhaben führte mich in die Midlands, einen Landstrich, der sich wortwörtlich in der Mitte Englands befindet. Schon bald saß ich in einem Dampfzug und war umgeben von grünen Feldern, mäandernden Flüssen und riesigen Bäumen, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Der örtliche Akzent war so andersartig, dass ich dachte, ich wäre drei Tage gereist, nicht drei Stunden.
Von dem kleinen Dorf, das wir für unseren Besuch auserkoren hatten, war es nur ein kurzer Fußweg zu den Ruinen einer Burg und ein noch kürzerer zu einem echten englischen Pub am Fluss und direkt neben einem kleinen Markt, auf dem die Ortsansässigen ihre Waren verkauften.
Nachdem wir das geruhsame Leben in dem Dorf ausgiebig genossen hatten, fiel mir auf, das wir den gesamten Ort an einem Nachmittag gesehen hatten. Wie viele Hunderte von Stunden würde man wohl brauchen, um ganz London zu erkunden?
Kleine Abenteuer wie dieses erinnern mich an die Vorteile, die ein Leben im Ausland zu bieten hat und die vielfältigen Erfahrungen, die man machen kann, wenn man sich aus der Stadt herausbewegt und erkundet, was das Land zu bieten hat.
image: Shertila Tony